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Leipziger Architekturpreis: Lobende Erwähnung für Stadtteilpark Rabet
Am 13. November 2009 verleiht die Stadt Leipzig zum sechsten Mal ihren alle zwei Jahre ausgelobten Architekturpreis zur Förderung der Baukultur.
Baubürgermeister Martin zur Nedden überreicht zwei Hauptpreise und drei „Lobende Erwähnungen“, die von einer unabhängigen Jury unter Vorsitz des Berliner Architekten Prof. Matthias Sauerbruch zuerkannt wurden.
Aus den 27 Einreichungen erhalten je einen der Hauptpreise die Hochschulbibliothek
mit Medienzentrum der HTWK in Connewitz als städtebaulich und architektonisch richtungsweisender Institutsbau und ein Stadthaus in der Fregestraße als beispielhafte Lückenschließung in einem dicht bebauten Gründerzeitquartier.
Lobende Erwähnungen erhalten der Umbau einer ehemaligen Gewürzmühle in Leipzig-Lindenau, die Sonderlabore der Universität Leipzig in der Stephanstraße sowie der Stadtteilpark Rabet im Leipziger Osten.
Würdigung der Jury:
Stadtteilpark Rabet – Das Ein-Kilometer-Amöbenband, 2007
Architekt: Lützow 7, Cornelia Müller, Jan Wehberg, Berlin
Bauherr: Stadt Leipzig, Amt für Stadtgrün und Gewässer
Der Entwurf versucht, das schwierige, weil heterogene Gebiet mit einer großen Geste, dem „Amöbenband“ zu fassen. Dies gelingt auch mehrheitlich. Einzelne Spielfelder, Liegewiesen und Sitzplätze sind über die gesamte Fläche verteilt. Dazwischen stehen alte Gebäude, die noch genutzt werden und deren Zufahrten über den Park gehen. Viel Altbaumbestand wurde offensichtlich belassen, einiges wurde ergänzt. Rasenflächen zum Spielen und Lagern wechseln mit verkrauteten Flächen ab, die einen verwilderten, aber nicht unangenehmen Eindruck hinterlassen. Der ganze Park strahlt etwas Robustes aus, was in dem betreffenden Quartier offensichtlich geschätzt wird. Wenn in Zukunft noch mehr Altbauten entfernt werden, kann der Park entsprechend der vorhandenen Strukturen weiterentwickelt werden. Und das „Amöbenband“ hält, was es verspricht ...
Die ausgezeichneten Projekte spiegelten nach den Worten Martin zur Neddens sehr prägnant aktuelle Themen der Stadtentwicklung: die Errichtung markanter Gebäude für Kunst, Kultur, Bildung und Wissenschaft, die Entwicklung neuer Freiräume auf alten Industriearealen sowie das Wachsen von Wohnprojekten und Stadthäusern im Kontext gründerzeitlicher Wohnquartiere. „Ich danke allen Einreichern. Besonders in den prämierten, aber auch in den nicht prämierten Arbeiten finden sich viele interessante und qualitätsvolle Ansätze zur Lösung der jeweiligen Bauaufgabe.“
Zur Einreichung zugelassen waren Bauwerke und Freiraumgestaltungen, die in den Jahren 2006 bis 2009 im Stadtgebiet von Leipzig fertig gestellt worden sind. Umbauten waren zugelassen, insofern sie eine eigene schöpferische Leistung der Architekten erkennen ließen.
Ausstellung aller eingereichten Arbeiten vom 13. November bis 11. Dezember 2009 in der Unteren Wandelhalle des Neuen Rathauses (Mo-Do 8 - 18 Uhr, Fr 8 - 15 Uhr).
Zur Ausstellung ist wieder ein farbiger Katalog erschienen, der über die Geschäftsstelle Architekturpreis beim Stadtplanungsamt der Stadt Leipzig gegen eine Schutzgebühr von 5,- Euro bezogen werden kann (stadtplanungsamt@leipzig.de).
Die nächste Auslobung des Architekturpreises der Stadt Leipzig ist für das Jahr 2011 vorgesehen. Dann können Bauten eingereicht werden, deren Fertigstellung in die Jahre 2008 bis 2011 fällt.
Zur vollständigen Pressemitteilung Verleihung Architekturpreis der Stadt Leipzig 2009