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20 Jahre Bürgerverein Neustädter Markt
Am 23. Juni 2010 lädt der Verein aus diesem Anlass zu einem Empfang „Bürgerschaftliches Engagement in Leipzig” ein
Mittwoch, 23. Juni 2010, ab 17.30 Uhr, Heilig-Kreuz-Kirche, Neustädter Markt
„Was ist bemerkenswert an einem 20. Geburtstag?” fragt der 1. Vereinsvorsitzende Henry Hufenreuter in dem vom Verein herausgegebenen Neustädter Markt Journal. „Gemessen an einem Lebensalter beschreibt er einen eher überschaubaren Zeitraum. Dennoch hat so ein Zwanzigster etwas Besonderes. Er ist so etwas wie ein erstes echtes Jubiläum – wer begeht den Zehnten schon anders als jeden vorherigen Kindergeburtstag. Ein Zwanzigjähriger aber ist ein junger Erwachsener. Seine Erstausbildung ist in der Regel abgeschlossen, er hat das aktive, in vielen Fällen auch das passive Wahlrecht. Für sein Tun ist er (fast) vollständig selbst verantwortlich. Erstmals im Leben hat er einen kalendarischen Anlass, einen nachdenklichen Blick auf sein bisheriges Dasein zu werfen, sich natürlich Gedanken um seinen weiteren Weg zu machen.” – Und so hält es der Verein ...
Der Verein wage laut Hufenreuter den Versuch, sich in das gesamtstädtische bürgerschaftliche Tun einzuordnen. Dabei sei festzuhalten, dass Neustadt und der Leipziger Osten insgesamt als „Landungsbrücke” bzw. „Bahnhof” für Zuwandernde in diese Stadt fungiere. Das mache ihn zu einem Stadtlabor schlechthin. Was könne hierbei bürgerschaftliches Engagement leisten?
Nötig sei sowohl, dass Politik und Verwaltung sich bemühen, die Stadt „von oben” zu erfinden, die Bürger und ihre Vereine daran arbeiten, selbige „von unten” zu gestalten. Hufenreuter warnt aber auch: „Engagement darf nicht überbeansprucht werden. Es braucht einen Rahmen, der ehrenamtliche Arbeit attraktiv macht.” Andererseits müsse man der Gefahr begegnen, es zu vereinnahmen, zu vernutzen für Aufgaben, für die Verwaltung und andere zu sorgen hätten.
Karsten Gerkens, Leiter des Leipziger Amtes für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung, würdigt den Bürgerverein. Er sei „ein wichtiger und verlässlicher, ja unverzichtbarer Partner im Stadtteilerneuerungsprozess. Unser gemeinsames Ziel heißt, den Stadtteil, den Leipziger Osten positiv zu verändern.” Das gelte nicht nur für die Vorbereitung großer Baumaßnahmen. „Die große Leistung des Bürgervereins besteht darin, dass er beherzt Themen angeht, die schwierig sind – Drogen, der Umgang mit dem Thema Integration [der Bürgerverein gehört zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Integration, Henry Hufenreuter leitet die AG von Anfang an] und daraus resultierenden Anforderungen und Problemen.”
Der Bürgerverein Neustädter Markt leistet einen unverzichtbaren Beitrag zum Verständnis dieses Stadtteils und sorgt mit dafür, dass Politik und öffentliche Verwaltung den Stadtteil nicht aus den Augen verlieren.
Zu den Projekten, die die derzeit 35 Vereinsmitglieder regelmäßig stemmen, gehören unter anderen Flohmärkte, Jazzfrühschoppen, Neustädter Frühstück, Kunstfest und -woche Kunst am Markt, Adventsmarkt und nicht zu vergessen das vierteljährlich erscheinende Neustädter Markt Journal.
Darüber hinaus werde das Vereinsziel „Erhaltung einer wohngebietstypischen Struktur” mit über die Jahre zahlreichen Aktionen und Projekten verfolgt. Dazu zählen nicht nur das Kennzeichnen und die Wiederbelebung historischer Gebäude oder der Wiederaufbau des historischen Gaskandelabers von 1876 auf dem Neustädter Markt, sondern auch die Organisation gemeinschaftlicher Nutzungen von Brachflächen wie im Bürgergarten an der Meißner Straße.
Der Verein beteiligt sich zudem an unterschiedlichsten Familien- und Integrationsprojekten im Viertel, bietet Bürgern, Kulturträgern und Politikern mit seinen Neustädter Gesprächen eine Diskussionsplattform und vieles weitere mehr.
www.neustaedtermarkt-leipzig.de
Zu einer Darstellung der 20-jährigen Vereinsgeschichte