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Neues Angebot im KLEEBLATT: Familienhebammen für junge Eltern
Ab 1. August 2013 steht für junge Eltern mit besonderem Unterstützungsbedarf ein neues Hilfsangebot bereit.
Das Gesundheitsamt richtet den Dienstsitz der Familienhebammen in seiner Außenstelle im Leipziger Osten ein.
Familienhebammen besuchen Eltern und Kind zu Hause – ab der Schwangerschaft bis zum Ende des ersten Lebensjahres des Kindes –, wenn ein besonderer Unterstützungsbedarf besteht.
Denkbar sind:
- eine schwierige soziale oder finanzielle Situation der Familie
- ein minderjähriges Elternteil
- unerwünschte Schwangerschaft
- chronische Erkrankungen oder körperliche Beeinträchtigungen/Behinderungen
- schwangere Frauen mit Drogenkonsum oder mit Gewalt-/ Missbrauchserfahrungen
- neu geborene Babys, die besondere oder erhöhte Fürsorgeanforderungen stellen (z. B. Frühgeborene, Mehrlinge, Schreikinder, chronische Erkrankungen oder körperliche/ seelische Behinderungen)
Wenn Mütter mit Schwangerschaft und Elternsein überfordert sind, wenn sie ihren Alltag nur eingeschränkt selbst bewältigen können, wenn sie vielleicht ihr Kind nicht annehmen können oder es gar vernachlässigen, bieten die Familienhebammen Unterstützung.
Oder wenn die Familie sozial isoliert ist, von Obdachlosigkeit bedroht ist oder in Einrichtungen (beispielsweise einem Frauenhaus) lebt, kommen die Hebammen vor Ort.
„Gerade in der Schwangerschaft und in den ersten Lebensmonaten des Kindes werden die Weichen für eine positive Entwicklung des Kindes und eine tragfähige Eltern-Kind-Bindung gestellt“, erläutert Bürgermeister Thomas Fabian. „Unsere Familienhebammen kennen die besonderen Herausforderungen, welche die ersten Monate der Elternschaft mit sich bringen. So können sie Mutter und Vater gezielt in ihren Kompetenzen stärken und wenn nötig Hilfe vermitteln.“
Der Besuch der Familienhebamme ist ein zusätzliches Angebot zu den bekannten Leistungen der Krankenkassen in Schwangerschaft und Wochenbett. Die Begleitung der Familien ist kostenlos und freiwillig. Krankenhäuser, Arztpraxen, Schwangerschaftsberatungsstellen und andere Institutionen können mit dem Einverständnis der betroffenen Familie diese Hilfe vermitteln.
Insgesamt fünf Familienhebammen und zwei Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen werden in Leipzig Familien zu Hause besuchen. Sie verfügen über eine umfassende Zusatzqualifikation.
Ziel der Hilfe der Familienhebammen ist immer, eine stabile Eltern-Kind-Bindung zu unterstützen und gegebenenfalls in ein tragfähiges Netzwerk zu vermitteln.
Das Leipziger Projekt greift auf Erfahrungen aus anderen Städten zurück. Es wird von der Bundesinitiative „Frühe Hilfen und Familienhebammen“ gefördert und ist vorerst bis Ende 2015 befristet.
Kontakt:
Gesundheitsamt, Außenstelle KLEEBLATT
Koordinierungsstelle Bundeskinderschutzgesetz/Familienhebammen
Hermann-Liebmann-Straße 73, 04315 Leipzig
Tel. 0341 123-6726
familienhebammen@leipzig.de